Unsere erste große Krise und wie wir sie bekämpft haben
Die letzten Wochen waren für uns persönlich eine extrem schwere Zeit. Um ehrlich zu sein die Schwerste seit langem. Das letzte ¾ Jahr davor war einfach das Schönste unseres Lebens. Alles hat geklappt wie am Schnürchen und wie wir uns das vorgestellt haben.
Auch die Kombination aus Reisen und Arbeiten funktionierte immer besser. Relativ schnell verdienten wir so viel Geld, dass wir nichts mehr drauf zahlen mussten und sogar etwas sparen konnten. Probleme? Kannten wir nicht mehr. Um so schlimmer war es dann auch für uns, als plötzlich alles auf einmal kam und wir psychisch so außer Gefecht gesetzt wurden.
Auch wenn ihr es vielleicht schon mitbekommen habt, wollen wir nochmal kurz und knapp wiederholen was passiert ist: Als erstes wurde Love and Compass von einem Hacker angegriffen und außer Gefecht gesetzt. Zwei Tage später ist unsere GoPro kaputt gegangen. Einen Tag später ist Sara’s Laptop im Eimer gewesen und noch mal 3 Tage später hat es auch meinen Laptop erwischt. Nur bei der GoPro hatten wir noch Restgarantie und haben Sie erstattet bekommen. Das war alles noch in Deutschland und innerhalb der letzten 7 Tage bevor wir wieder nach Indonesien geflogen sind.
Wenige Wochen nachdem wir wieder unterwegs waren und das Gefühl hatten den Schock so langsam zu verdauen, wurde Love and Compass wieder angegriffen und erneut außer Gefecht gesetzt. Diesmal allerdings nicht nur unser Blog, sondern auch alle anderen Webseiten. Außerdem wurde vom Webseiten-Provider unser kompletter Account gesperrt mit der Bitte alles zu löschen und komplett neu aufzusetzen. Todesstoß. Der Henker war vorbeigekommen um zu richten.
Die alten Wunden wurden wieder aufgerissen. Viel tiefer als zuvor! Im ersten Moment war für uns klar: Das wars! 1 ½ Jahre Leidenschaft, Wille und der Glaube was zu schaffen hat sich gerade in Luft aufgelöst. Geil.
Im Endeffekt konnte zum Glück aber auch dieses Problem wieder behoben werden und es hat sich im Nachhinein gar nichts in Luft aufgelöst. Außer vielleicht unser Geld. Da wir hier kein Blatt vor den Mund nehmen: Wegen diesen Dingen sind wir innerhalb weniger Wochen fast 3000 € los geworden.
4 große Fehler haben wir gemacht!
Das Schlimmste war aber nicht das Geld, sondern wie es uns einfach innerlich aufgefressen hat. Zwei neue Laptops und eine neue Actioncam sind ja nicht unbedingt schlecht. Auch die Webseiten funktionierten wieder wie zuvor. Zum Glück auch Love and Compass!
Aber jeder dieser einzelnen Momente war wie ein kleiner oder auch großer Schock und setzte immer wieder einen oben drauf. Wie wir nun damit umgegangen sind? Tja, genau darin lagen unsere Fehler die am Ende alles noch schlimmer machten:
Fehler Nr. 1: Die Zeit heilt alle Wunden.
Totaler Quatsch. Sie schafft es nur, dass man im Laufe der Tage, Wochen und Monate vergisst. Passiert das gleiche allerdings wieder, kommen die ganzen Erinnerungen hoch und machen alles noch viel schlimmer. So ähnlich ging es uns auch. Wir haben einfach stupide versucht weiter zumachen und bei jedem neuen Vorfall gesagt: „Ist halt jetzt so. Im Moment können wir nichts daran ändern, dass es uns schlecht geht. In ein paar Tagen ist eh alles wieder vorbei.“ Wir haben keine Anstalten gemacht uns wirklich mit dem Passierten zu beschäftigen und es einfach hingenommen. Aussitzen war das Motto. Wird schon wieder gut.
Fehler Nr. 2: Wir haben viel zu spät Hilfe in Anspruch genommen.
Klar, um unsere Webseiten wieder zu retten brauchten wir jemand. Hier war uns von Anfang an klar ohne professionelle Hilfe wird das nichts mehr da wir in diesem Bereich noch keine Erfahrung hatten. Aber uns persönlich betreffend waren wir stur. Obwohl wir Tag für Tag merkten, dass es uns immer schlechter ging, machten wir so weiter wie zu vor.
Erst als wir merkten, dass sogar unsere Beziehung darunter litt und sogar unser Lieblingsplatz Canggu anfing uns anzukotzen, mussten wir etwas ändern. Wir kontaktierten unsere Freundin Marion. Sie ist im Coaching und Consulting zuständig und hat auch psychologisch einiges auf dem Kasten. Das Ende der Geschichte: Nach einem einstündigen Skype-Gespräch sahen wir alles mit anderen Augen!
Uns war klar: Einfach so weitermachen ist nicht. Wir brauchen eine kleine Auszeit in der wir uns die Zeit nehmen das Geschehene zu verarbeiten. An uns zu arbeiten.
Fehler Nr. 3: Wir nahmen die Angriffe auf unsere Webseite viel zu persönlich.
Während Sara anfangs immer wieder versuchte auf dem Boden zu bleiben und alles etwas gelassener zu nehmen, bin ich jedes mal völlig ausgerastet. Die Angriffe waren in meinen Augen nicht eine Attacke auf unsere Webseite, sondern auf uns persönlich. Was ein riesiger Fehler war.
Ich war immer der Meinung das wir unser Blog sind. Das wir Love and Compass sind. Das stimmt aber nicht. Wir haben zwar einen Blog in dem wir unsere Leidenschaft und unser komplettes Herzblut stecken und den wir über alles lieben, trotzdem können wir nie der Blog sein. Wie auch? Love and Compass ist im Endeffekt ein großes Stück Code irgendwo im Netz.
Die Angriffe galten niemals Sara oder mir persönlich, sondern dienten einfach nur dazu irgendwelche kranken Köpfe da draußen in ihrem „Hobby“ zu befriedigen. Das einzusehen war wirklich der schwierigste Schritt der letzten Wochen aber auch mit Abstand der Wichtigste. Danke Marion!
Fehler Nr. 4: Wir haben angefangen alles schlecht zu reden!
Ich glaube, dass ist einer der beliebtesten Fehler. Nicht nur bei uns, sondern auch bei vielen anderen. Wenn es knüppelhart kommt, fängt man an auch alles andere madig zu machen. Selbst die positiven Dinge. Wir waren irgendwann so Negativ, dass einfach Alles scheiße war für uns.
Love and Compass scheiße. Unsere Reise scheiße. Unsere Arbeit scheiße. Alles scheiße.
Und während wir uns selbst bemitleideten, strahlte draußen die Sonne und 100 Meter weiter wartete das Meer auf uns. Wie bescheuert ist das denn?
Wie wir nun die Krise überwunden haben:
Nachdem wir das Skype-Gespräch mit Marion hatten und uns klar war, dass wir die Auszeit brauchen, nahmen wir uns die nächsten Tage jede Menge Zeit alles nochmal aufzuarbeiten. Jede Situation die uns die letzten Wochen geschadet hat, haben wir analysiert und aufgearbeitet:
- Warum ist es überhaupt so weit gekommen?
- Wie können wir uns in Zukunft dagegen schützen?
- Warum haben wir die Angriffe so persönlich genommen?
- Wie können wir so etwas in Zukunft nicht mehr persönlich nehmen?
- Wie vermeidet man Panikausbrüche in schwierigen Situationen?
- Wie sollten wir uns dem anderen gegenüber verhalten?
Außerdem hat noch jeder für sich selbst eine Liste gemacht mit Dingen die wir im Laufe der Zeit an uns verbessern sollten und mit denen wir unzufrieden sind. Dinge die auch dazu beigetragen haben, dass alles im Endeffekt noch schlimmer wurde.
Um das Ganze abzuschließen, haben wir zu guter Letzt alles Positive was wir in diesem Jahr erlebt und erreicht haben aufgeschrieben. Vor allem das hat uns wieder einen richtigen Kick gegeben. Viele dieser Dinge hatten wir während unserer Krise einfach „vergessen“. Viele andere haben wir schlecht geredet.
Wir waren wirklich kurz davor hinzuschmeißen. Als aber dann plötzlich mehrere vollgeschriebene Seiten vor uns lagen, die uns wieder zeigten, wie stolz wir auf uns und unser Leben sein können, war uns ein für alle Mal klar: „Aufgeben gibt’s nicht. Niemals!“
Hattet ihr auch schon mal eine richtige Krise und wie seid ihr damit umgegangen? Erzählt uns doch davon in den Kommentaren.
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