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Neapel ist eine der faszinierendsten und gleichzeitig verrücktesten Metropolen der Welt. Wir würden die Stadt im Süden Italien als unglaublich charmantes Pulverfass bezeichnen, das einen von allen Seiten mit den unterschiedlichsten Eindrücken bombardiert und uns innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann gezogen hat. Irgendwo zwischen Lebensfreude, Armut, Kultur, Tradition und mediterranem Flair verstecken sich außerdem zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die ihr in Neapel auf keinen Fall verpassen dürft.
Passend dazu verraten wir euch nun die 20 besten Sehenswürdigkeiten und Highlights der Stadt inklusive Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und mehr. Auch eine kleine Unterkunftsempfehlung sowie eine Übersichtskarte haben wir für euch im Gepäck.
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Karte aller Neapel Sehenswürdigkeiten
Lasst uns zu Beginn des Beitrags direkt etwas klarstellen: Falls ihr einen Städtetrip in eine entspannte und harmonische Stadt sucht, dann seid ihr in Neapel definitiv falsch. Die Hauptstadt der Region Kampanien ist manchmal dreckig, laut, rau, heruntergekommen und chaotisch, aber noch viel öfter wunderschön, verzaubernd, charmant, lebhaft, gemütlich und unfassbar besonders. Wir haben uns nicht umsonst über beide Ohren in diese Stadt mit Kulturschockgarantie verliebt. Eine solch intensive Mischung kennen wir sonst nur aus asiatischen Großstädten wie zum Beispiel Bangkok oder Hanoi.
Genau dieser Eindruck spiegelt sich übrigens auch in einigen Sehenswürdigkeiten Neapels wider. Bevor wir euch allerdings die einzelnen Highlights vorstellen, möchten wir euch zur besseren Orientierung noch eine kleine Übersichtskarte zeigen, in der wir alle Sehenswürdigkeiten aus diesem Beitrag eingetragen habe.
Altstadt „Centro Storico“
Die Altstadt Neapels in wenigen Worten zu beschreiben ist unmöglich. Selten zuvor hat uns das historische Zentrum einer Stadt so schnell in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.
Alles hier wirkt wie aus einer anderen Welt. Egal ob es das unglaubliche Gassengewirr, die historischen Sehenswürdigkeiten, die marode Bauweise der Häuser, der bröckelnde Putz von den Wänden, die mit Graffiti beschmierten Straßenzüge, die zahlreichen Roller oder die Wäscheleinen sind, die zwischen den Gebäuden baumeln. Im historischen Zentrum Neapels wird man das Gefühl nicht los, an einem Ort zu sein, der sämtlichen europäischen Regeln trotzt!
Besonders schöne Gassen sind übrigens diese hier:
- Vico Scassacocchi
- Vico die Carbonari
- Spacca Napoli (dazu gleich mehr)
- Via dei Tribunali
Unser Tipp: Nehmt euch ein paar Stunden Zeit und lasst euch einfach durch die Altstadt treiben, die gleichzeitig zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Hinter jeder Ecke warten neue Überraschungen auf euch! Packt aber lieber einen Stadtplan ein, Verlaufen ist sonst vorprogrammiert.
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Spaccanapoli
Die Spaccanapoli ist die mit Abstand beliebteste und vielleicht auch verrückteste Straße in ganz Neapel. Sie verläuft kerzengerade durch das historische Stadtzentrum und „spaltet“ die Altstadt in zwei Hälften. Daher auch der Name Spaccanapoli. Das italienische Wort „spaccare“ bedeutet auf deutsch nichts anderes als „spalten“.
Doch was macht die langgezogene Straße so besonders? Zum einen ist es hier ununterbrochen extrem wuselig, chaotisch und laut. Unzählige Menschen pressen sich durch die Gassen, hupende Roller schlängeln sich an euch vorbei und Anwohner brüllen aus ihren Fenstern. Mit etwas Glück seht ihr sogar, wie ältere Einheimische bunte Plastikeimer per Seil aus ihren Wohnungen lassen, um dadurch Lieferungen vom Postboten oder Bekannten anzunehmen. Neapel as its best!
Außerdem ist die altehrwürdige Spaccanapoli zum Dahinschmelzen schön. Freut euch auf unzählige historische Häuser, kleine Cafés und Bars, italienische Boutiquen, leckere Restaurants, zahlreiche Sehenswürdigkeiten und auch auf schöne Kirchen entlang der Straße. Keine Frage, nirgendwo pulsiert Neapel so sehr wie hier!
Kirche Gesu Nuovo
Die Kirche Gesu Nuovo liegt im westlichen Teil der Spaccanapoli und gehört zu den auffallendsten Exemplaren des italienischen Barocks. Großen Anteil daran trägt die extrem auffallende und einzigartige Außenfassade. Auf den ersten Blick wirkt die Sehenswürdigkeit wie ein grauer Bau aus zahlreichen Diamantquadern. Beim genauen Hinsehen werdet ihr allerdings feststellen, dass auf den einzelnen Steinen zahlreiche Symbole angebracht wurden. Bis heute konnte nicht eindeutig bewiesen werden, was die unterschiedlichen Zeichen zu bedeuten haben. Mittlerweile geht man allerdings davon aus, dass es sich um Buchstaben des aramäischen Alfabets handelt.
Falls ihr euch nun fragt ob sich auch ein Blick ins Innere der Kirche lohnt: Ja, das tut er! Das Mittelschiff der Gesu Nuovo ist mit rosafarbenen Marmorsäulen, goldenen Deckenverzierungen, feinen Wandmalereien und aufwändig gestalteten Altären sowie kleineren Kapellen versehen. Außerdem wird hier der frühere Arzt Giuseppe Moscati angebetet, der Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Wunderheilungen bewirkt haben soll.
Öffnungszeiten:
- Tägl: 7:30–13:00 & 16:00–19:30
Eintrittspreise:
Eintritt kostenlos
Adresse:
Santa Chiara Kloster
Direkt gegenüber der Gesu Nuovo liegt das historische Santa Chiara Kloster, das ihr auf keinen Fall verpassen solltet. Das Highlight der Anlage ist allerdings nicht die dazugehörige Kirche, sondern der gigantische Kreuzgang, der aus dem 14. Jahrhundert stammt und als einer der schönsten Italiens gilt.
Besonders die mit bunter Keramik verzierten Wände, Bänke und Säulen machen den antiken Kreuzgang zu etwas ganz Besonderem. Hinzu kommen zahlreiche Zitronenbäume, wunderschön angelegt Beete und eine herrliche Ruhe, die es in Neapel nur selten zu finden gibt. Auch ein kleiner Museumsbereich ist Teil dieser Neapel Sehenswürdigkeit und im Preis inklusive.
Hinweis: Der Eingang in die Kirche des Klosters ist kostenlos, für den Kreuzgang wird allerdings ein Eintrittspreis fällig.
Öffnungszeiten:
- Mo–Sa: 9:30–17:30
- So: 10:00–14:00
Eintrittspreise:
Eintritt 6,00 €
Adresse:
Krippenstraße (Via San Gregorio Armeno)
Die Krippenstraße „Via San Gregorio Armeno“ führt direkt von der Spaccanapoli ab und gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Neapels. Wie der Name bereits andeutet, findet man hier die unterschiedlichsten Gegenstände und Figuren, um sich eine typisch neapolitanische Weihnachtskrippe zu bauen. Verkauft werden sie in unzähligen Geschäften, die sich die komplette Gasse entlangziehen und zur Straße hin offen sind.
Neapolitanische Krippen zeigen übrigens nicht die sonst typische Geburt Jesu, sondern viel mehr das neapolitanische Leben selbst. Für viele Einheimische ist der jährliche Krippenbau eine echte Passion. So werden aus eigentlich kleinen Grippen riesige „Miniatur-Städte“ mit Marktplätzen, Pizzabäckern, Obstständen, Händlern und auch berühmten Persönlichkeiten wie zum Beispiel Diego Maradonna.
Viele der Gegenstände, die in der Krippenstraße angeboten werden, sind übrigens in feinster Handarbeit geschnitzt. Dennoch gibt es auch Billig-Zubehör, das aus Plastik besteht. Solltet ihr eine Krippenfigur als Andenken mit nach Hause nehmen, achtet also unbedingt auf die Qualität.
Archäologisches Nationalmuseum
Die Region Kampanien zählt zu den größten und bedeutendsten archäologischen Fundgruppen Europas. Angefangen von der Ruinenstadt Pompeji über die Ausgrabungsstätte am Herculaneum bis hin zu den Funden in Neapel selbst. Das archäologische Nationalmuseum Italiens hat seinen Sitzt also nicht grundlos in der Hauptstadt der Region.
Die Frage ist nun: Lohnt sich ein Besuch des Museums? Auf jeden Fall! Selbst wenn ihr keine großen Museenliebhaber seid. Im Inneren finden sich unzählige Exponate, die viele tausend Jahre alt sind und euch zusammen mit ihren Geschichten in ihren Bann ziehen werden.
Besonders sehenswert fanden wir den Sonnenuhrsaal, die farnesische Skulpturensammlung (bis zu 3 Meter hohe antike Statuen!) und das geheime Kabinett, mit zahlreichen erotischen Ausstellungsstücken aus dem alten Pompeji. Da das Museum recht groß ist, solltet ihr mindestens zwei bis drei Stunden einplanen.
Öffnungszeiten:
- Tägl: 9:00–19:30
- Dienstag geschlossen
Eintrittspreise:
- Ticket vor Ort 10 €
- Mit der Artecard kostenlos*
Adresse:
Friedhof „Cimitero delle Fontanelle“
Der Friedhof „Cimitero delle Fontanelle“ gehört zu den verrücktesten Sehenswürdigkeiten, die ihr in Neapel entdecken werdet. Falls ihr euch nun fragt, was an einem Friedhof so verrückt sein kann: Einfach alles! Es handelt sich dabei um keine normale Begräbnisstätte, sondern um eine waschechte Totenkopfgrotte mit über 40.000 Gebeinen und Schädeln verstorbener Menschen, die in einer gigantischen Tuffstein-Höhle aufbewahrt werden.
Viele der menschlichen Überreste stammen übrigens aus dem Zeitalter der Pest, die täglich 1500 Menschen in Neapel das Leben kostete. Da die restlichen Friedhöfe mit der Zeit komplett überfüllt waren, entstand mit dem Cimitero delle Fontanelle also eine Art Massengrab, das Platz für unzählige verstorbene Menschen bot.
Doch damit nicht genug! Sobald ihr den Friedhof betretet, werdet ihr recht schnell feststellen, dass die Schädel und Gebeine fein säuberlich gestapelt und oft mit einer besonderen Ästhetik platziert wurden. Irgendwie makaber und schaurig schön zu gleich! Außerdem lassen sich zahlreiche „Opfergaben“ wie Bustickets, Geld, Ketten, Fotos oder handgeschriebene Danksagungen entdecken, die auch heute noch von den abergläubischen Neapolitanern vorbeigebracht werden. Der Sinn dahinter: Den Verstorbenen wird dadurch etwas Gutes getan, um sie anschließend um Hilfe bitten zu dürfen!
Einkaufspassage „Galeria Umberto“
Im Jahre 1890 fertiggestellt, ist die Galeria Umberto auch heute noch die imposanteste Einkaufspassage Neapels. Bereits aus der Ferne lässt sich der 56 Meter hohe Bau mit seiner gigantischen Glaskuppel gut erkennen, die nur ansatzweise darauf hindeutet, was euch im Inneren erwartet.
Neben zahlreichen eleganten Boutiquen sind es vor allem die sich kreuzenden Gänge, der reich verzierte Marmorboden, die gewölbten Glasdächer und die majestätische Architektur, die die Einkaufspassage zu einer lohnenswerten Sehenswürdigkeit Neapels machen. Unser Highlight war der riesige und von Sternzeichen umgebene Kompass in der Mitte des Gebäudes.
Hinweis: Die Galeria Umberto stellt den Beginn der Shopping-Meile Neapels dar. Direkt dahinter startet zum Beispiel die Einkaufspromenade Via Toledo.
Katakomben des San Gaudioso
Neapel ist nicht nur für zahlreiche überirdische Sehenswürdigkeit bekannt, sondern kann auch mit einigen Highlights im Untergrund überzeugen. Zum Beispiel mit den Katakomben des San Gaudioso, die zu den größten Begräbnisstätten Neapels zählen.
Mehrere Meter unter der Erde lassen sich historische Fresken und Mosaike aus der frühchristlichen Zeit (5. – 6. Jahrhundert) entdecken, aber auch fürstliche Gräber aus dem 17. Jahrhundert. Besonders überwältigt waren wir vom antiken Grab des heiligen Gaudioso, sowie von mehreren Skelett-Zeichnungen, die früher mit echten Totenköpfen gestaltet wurden.
Hier unten durch die Gänge zu laufen und die einzelnen Gräber zu begutachten, war nicht nur extrem spannend, sondern gleichzeitig eine kleine Reise in eine längst vergessene Zeit. Kaum zu glauben, dass hier früher Menschen bestattet wurden!
Hinweis 1: Die Katakomben können nur durch eine geführte Tour besucht werden, die aber recht günstig ist.
Hinweis 2: Der Eingang zu den Katakomben liegt innerhalb der „Basilika Santa Maria della Sanita“, die sich ebenfalls lohnt. Die Tickets werden an einem kleinen Schreibtisch neben dem Eingang verkauft.
Öffnungszeiten:
- Mo– So: 10:00–17:00
Eintrittspreise:
- Eintritt Kirche: Kostenlos
- Eintritt Katakomben: 9 € inkl. Führung
- Mit der Artecard kostenlos*
Adresse:
Katakomben von San Gennaro
Gräber und Neapel – ja, das passt irgendwie zusammen! Die historischen Untergrundgräber von San Gennaro sind im Vergleich zu den Katakomben des Saun Gaudioso allerdings deutlich älter und sogar größer. Um genau zu sein wurden hier über 2500 Grabstätten, die fast 2000 Jahre alt sind, entdeckt.
Neben zahlreichen Gräbern, die entweder im Boden oder den Wänden platziert wurden, konnte uns vor allem die atmosphärische Beleuchtung sowie ein sehr imposantes „Eingangstor“ unter der Erde überzeugen.
Hinweis 1: Die Tickets für die Katakomben von San Gennaro gibt es nur als Kombitickets, mit denen ihr auch die Katakomben von Gaudioso besuchen könnt.
Hinweis 2: Da die Katakomben von San Gennaro deutlich bekannter sind, bilden sich manchmal längere Schlagen vor dem Ticketschalter. Diese lassen sich mit einem speziellen Online-Kombiticket umgehen: Katakomben San Gennaro ohne Anstehen*
Öffnungszeiten:
- Fr & Sa 10:00–17:00
- So: 10:00–14:00
Eintrittspreise:
Adresse:
Neapel Geheimtipp: Mercato della Pignasecca
Kommen wir nun zu einem kleinen Geheimtipp. Der Markt „Mercato della Pignasecca“ ist im Viertel Montesanto nicht unweit der Spaccanapoli zu finden. Dennoch ist er bei Touristen als Sehenswürdigkeit eher unbekannt und wird meist nur zufällig beim Schlendern durch die Altstadtgassen entdeckt.
Uns ging es übrigens ganz genauso. Umso überraschter waren wir, als wir plötzlich zwischen zahlreichen Ständen und wild feilschenden Einheimischen standen. Vor uns erstreckte sich ein extrem lebhafter, kleiner Markt, der alles zu bieten hat, was die mediterran-italienische Küche ausmacht. Angefangen von Obst und Gemüse über Nudeln und Gewürzen bis hin zu frisch gefangenem Fisch.
Hinweis: Solltet ihr mit der Seilbahn auf den Hügel Vomero zum Schloss Sant‘ Elmo fahren wollen, startet am besten an der Station Montesanto. Der Markt liegt nur wenige Meter davon entfernt.
Unterwelttour (Napoli Sotterranea)
Euch reichen die Katakomben nicht? Ihr wollt noch mehr von Neapels Unterwelt sehen und erleben? Kein Problem, dann haben wir einen weiteren Tipp für euch! Neben den Katakomben hat uns vor allem die Unterwelttour durch ein großes unterirdisches Labyrinth gefallen, das ebenfalls mehrere tausend Jahre alt ist.
Für ca. 90 Minuten wurden wir in einer Gruppe durch die 40 Meter tiefen Gänge und Anlagen geführt und haben währenddessen jede Menge Infos über Neapels Geschichte und die Unterwelt erfahren. Auf dem Weg durch das unterirdische System konnten wir außerdem alte Wasserbecken, antike Räume, winzige Gärten und enge Tunnel sehen sowie teilweise auch betreten.
Hinweis 1: Die Unterwelttour ist sehr beliebt! Wir empfehlen euch daher ein Ticket im Voraus zu kaufen, um lange Warteschlangen am Eingang zu vermeiden: Ticket für den Untergrund von Neapel*
Hinweis 2: Der Eingang liegt etwas versteckt neben der Kirche San Paolo Maggiore in der Spaccanapoli.
Hinweis 3: Die Unterwelttour hat nichts mit den Katakomben zu tun. Beides sind voneinander unabhängige Sehenswürdigkeiten.
Tourzeiten:
- 10 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr & 18 Uhr
Eintrittspreise:
- Tourkosten 12,50 €
- Mit der Artecard kostenlos*
Adresse:
Geheimtipp: Palazzo Venezia
Falls ihr genug vom trubeligen Altstadttreiben habt und etwas Ruhe und Erholung sucht, solltet ihr euch den Palazzo Venezia aus dem 15. Jahrhundert merken. Obwohl er mitten in der Spaccanapoli liegt, erwartet euch im ersten Stock des Gebäudes ein geheimer Garten im Hinterhof sowie ein kleines Café.
Der Palazzo Venezia ist perfekt, um sich ein leckeres Getränk zu gönnen und für einige Minuten zwischen Zitronenbäumen und Palmen die Füße auszuruhen. Kaum zu glauben, aber vom hektischen und lauten Treiben der Spaccanapoli ist hier plötzlich nichts mehr übrig. Wir haben uns sofort in diese kleine Oase der Ruhe verliebt!
Tipp: Im Palazzo Venezia finden regelmäßig wechselnde und meist kostenlose Kunstausstellungen statt.
Öffnungszeiten:
- Mo: 10:30–13:30 & 15:30– 19:00
- Di–So: 10:30–13:30 & 15:30–23:00
Adresse:
Piazza del Plebiscito
Der Piazza del Plebiscito wurde zwar erst im 19. Jahrhundert errichtet, ist allerdings der größte und gleichzeitig bedeutendste Platz der Stadt. Außerdem kann man ihn als Grenze zwischen Altstadt und dem moderneren Hafenviertel sehen.
Im Vergleich zu den eher schmalen Ecken des historischen Zentrums erwartet euch hier plötzlich ein kolossaler Platz, der in ganz Neapel seinesgleichen sucht. Besonders die große Kirche „Basilica di San Francesco di Paolo“ und die dazugehörigen Säulengänge, die im Halbkreis um den Platz gebaut wurden, sind ein optisches Highlight dieser Sehenswürdigkeit. Genauso wie die bunten Häuser, die im Hintergrund der Kirche in die Höhe ragen.
Tipp: Auch ein Blick ins Innere der Kirche lohnt sich, da sowohl Aufbau als auch Kuppel stark dem Pantheon in Rom ähneln.
Weitere schöne Plätze in Neapel sind außerdem: „Piazza del Gesú Nuovo“ und „Piazza Bellini“
Quartieri Spagnoli
Falls ihr noch nie etwas vom „Quartieri Spagnoli“ gehört habt, sagt euch vielleicht der deutsche Begriff etwas. Das „Spanische Viertel“ galt früher als eine der ärmsten Ecken Neapels, erlebte in den letzten Jahren durch die langsam voranschreitende Gentrifizierung allerdings einen leichten Aufschwung. Heutzutage lebt eine bunte Mischung aus alteingesessenen Neapolitanern, Migranten, Studenten, Künstlern und sogar Besserverdienern im Quartieri Spagnoli. Von arm bis reich ist also alles vertreten!
Das Highlight sind allerdings nicht die zahlreichen Generationen und Kulturen, die sich hier vereinen, sondern die extrem enge Bauweise des gesamten Viertels. Keine andere Ecke Neapels ist so dicht bebaut, wodurch viele Straßen nur wenige Meter breit sind. Teilweise stehen die stark heruntergekommenen Gebäude so eng beieinander, dass sich die Anwohner aus den Fenstern gegenseitig die Hände schütteln könnten. Kein Witz!
Außerdem ist das spanische Viertel das reinste Street-Art-Paradies! Nirgendwo sonst in Neapel haben wir so viel Straßenkunst gefunden wie hier. Egal ob es gigantische Wandgemälde des Volkshelden Diego Maradonna oder kleinere Kunstwerke an Briefkästen sind. Besonders viele Graffitis findet ihr zum Beispiel in der Straße „Via Portacarrese a Montecalvario“ .
Hinweis 1: Trotz des leichten Aufschwungs ist das Quartieri Spagnoli weiterhin mit Vorsicht zu genießen. Zahlreiche Taschendiebe und Kleinkriminelle sind hier unterwegs. Besonders nachts solltet ihr euch nur am Rande des Viertels aufhalten und lieber nicht in die entlegeneren Ecken vordringen.
Hinweis 2: Im Quartieri Spagnioli fahren die Einheimischen trotz der engen Gassen wie die Gestörten mit ihren Rollern. Schaut euch lieber zwei Mal um, bevor ihr eine Straße überquert.
Weitere tolle Viertel Neapels
Neben der Altstadt und dem Quartieri Spagnoli gibt es viele weitere lohnenswerte Viertel, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet und die man getrost als Sehenswürdigkeit bezeichnen kann . Zwei davon möchten wir euch nun in aller Kürze vorstellen:
Sanita (Bild 1 & 2): Wenn ihr zu den Katakomben von San Gaudisio wollt, werdet ihr Mitten im Stadtteil Sanita landen. Früher ebenfalls stark verrufen, ist Sanita in den letzten 10 Jahren recht sicher geworden. Außerdem gilt das Viertel als absoluter Geheimtipp. Andere Touristen trifft man hier selten, dafür erwartet euch jede Menge authentisches, neapolitanisches Leben! Nicht umsonst gilt Sanita als eine der traditionellsten und ursprünglichsten Ecken Neapels. Unbedingt vorbeischauen!
Chiaia (Bild 3): Chiaia ist das komplette Gegenteil vom eher engen und wilden Stadtbild Neapels. Anstelle rustikaler Gebäude werdet ihr hier von historischen Prachtbauten, breiten Boulevards, teuren Restaurants, eleganten Bars und schicken Designerläden überrascht. Auch Teile der wunderschönen Hafenpromenade gehören zum Stadtviertel – doch dazu gleich mehr.
Hafenpromenade
Da Neapel direkt am Meer liegt, lohnt sich ein Abstecher zur eben erwähnten Hafenpromenade. Ein guter Startpunkt ist die Statue des Kaiser Augustus nicht weit vom Piazza del Plebiscito entfernt.
Von hier führen euch die Straßen „Via Nazario Sauro“ und „Via Partenope“ direkt am Meer entlang. Auf eurem Weg werdet ihr zahlreiche antike Häuser, feine Hotels, gute Restaurants und auch eine kleine Halbinsel mit dem Schloss „Castel dell’Ovo“ passieren. Am Ende der „Via Partenope“ wartet außerdem der extrem große Park „Villa Comunale di Napoli“. Perfekt, um während einem kurzen Päuschen zu machen die Beine hochzulegen!
Die Burg „Castle Nuovo“
In der Nähe der Hafenpromenade liegt die Burg „Castle Nuovo“, die aus dem 13. Jahrhundert stammt, von den Einheimischen Maschio Agniono genannt wird und im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut wurde.
Zu sehen sind die zahlreichen Renovierungsarbeiten am markanten Eingangsbereich, dessen Triumphbogen im Vergleich zu den daneben angebauten Türmen viel filigraner wirkt und auch mit deutlich helleren Materialien errichtet wurde. Generell wirkt die gesamte Burg wie ein großer „Architektur-Baukasten“, an dem sich jeder mal austoben durfte.
Hinweis: Die Burg kann nur während einer Führung oder durch den Eintritt in das innemliegende stadthistorische Museum betreten werden.
Öffnungszeiten:
- Mo–Sa: 8:30–17:00
Eintrittspreise:
- Tour mit Guide: 15 €
- Eintritt Museum: 6 €
Adresse:
U-Bahn-Station Toledo
Warum sollte man sich bitte eine U-Bahn-Stadion in Neapel ansehen? Die Antwort darauf ist einfach: Im Laufe der letzten Jahre wurden die U-Bahn-Strecken Neapels Schritt für Schritt ausgebaut und die Stationen von namhaften Künstlern und Designern entworfen.
Die Schönste von allen ist definitiv die Haltestelle Toledo der Linie 1 am Rande des Quartieri Spagnioli. Sie wurde sogar zur schönsten Metrostation Europas ausgezeichnet und von Oscar Tusquets Blance entworfen. Das Thema der Station ist „Wasser und Licht“, was durch silber-blaue Mosaike und beleuchtete Rolltreppen dargestellt wird.
Hinweis: Den schönsten Abschnitt der Metrostation findet ihr kurz vor den Gleisen und somit nach den Eingangsschranken. Um hierhin zu kommen müsst ihr ein Einzelticket für 1,30 € pro Person lösen.
Schloss „Castel Sant‘ Elmo“
Kommen wir zum Schluss des Beitrags nochmals zu einer richtig geilen Sehenswürdigkeit. Das Schloss „Castel Sant‘ Elmo“ liegt auf dem Hügel Vomero, wurde im 14. Jahrhundert zum ersten Mal errichtet und kann mit der Standseilbahn von der Station Montesanto angesteuert werden.
Aufgrund seiner Lage thront es über der gesamten Stadt und gilt seit jeher als Wahrzeichen Neapels. Oben angekommen erwartet euch also nicht nur eine jahrhundertealte, sehr sehenswerte Burg, sondern ein phänomenales Panorama auf die Küste, das Meer, den Vulkan Vesuv und die Dächer Neapels. Schöner geht’s kaum!
Passend dazu könnt ihr die zahlreichen Burgmauern entlangschlendern und den Blick in sämtliche Richtungen schweifen lassen. Wir haben es hier oben geliebt und den Ausblick für mehr als zwei Stunden genossen! Außerdem ist ein kleines Museum Teil der Anlage, in dem neapolitanische Exponate aus dem 20. Jahrhundert ausgestellt sind.
Hinweis 1: Je nach Wetter kann es auf der Spitze des Schlosses extrem windig und etwas kühler werden. Nehmt also vorsichtshalber einen Pulli mit.
Hinweis 2: Die Seilbahn, die Richtung Schloss fährt, ist ein gängiges öffentliches Verkehrsmittel in Neapel, um die Spitzen der umliegenden Hügel zu erreichen. Ihr zahlt daher für eine Fahrt den gleichen Preis wie für die Metro oder den Bus.
Hoteltipps für Neapel
In Neapel gibt es eine gigantische Auswahl an Hotels und Unterkünften. Um mitten im Geschehen zu sein, empfiehlt sich eine Bleibe im historischen Zentrum der Stadt. Von hier könnt ihr viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen. Falls ihr dagegen eine Unterkunft mit erhöhtem Blick auf das Meer bevorzugt, solltet ihr euch auf dem Hügel Vomero nach guten Optionen umschauen. Richtig teuer wird’s dagegen im bereits erwähnten Stadtteil Chiaia, direkt an der Hafenpromenade. Unsere eigene Wahl viel auf ein Hotel am Rande der Altstadt, das wir euch nun zeigen möchten.
Unsere Empfehlung: Il Miracolo di San Gennaro
Das Il Miracolo di San Gennaro ist ein überschaubares, neu renoviertes, familiäres und sehr gemütliches Bed & Breakfast am Platz „Piazza Cavour“. Es liegt im oberen Stockwerk eines Wohngebäudes und wird vom extrem hilfsbereiten Salvatore geführt. Die quirligsten Gassen des historischen Zentrums sind in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Die Lage ist also hervorragend!
Doch wie sieht es mit den Zimmern aus? Sie sind mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet und für eine Städtereise ausreichend groß. Auch das Bad ist geräumig, modern und bietet genügend Platz für die wichtigsten Dinge. Allerdings hätte dem Zimmer etwas mehr Stauraum nicht geschadet.
Das Frühstück war typisch italienisch recht überschaubar und süß. Zur Auswahl standen Cornettos (Hörnchen), Weizenbrötchen, süßer Aufstrich und Kaffee sowie Tee. Ein extremer Pluspunkt war dagegen der Preis. Im Februar verlangte Salvatore nur 25 € pro Nacht – ein unschlagbarer Preis!
Fazit: Wir würden das Il Miracolo di San Gennaro definitiv wieder buchen! Die Lage war top, das Zimmer auch und der Preis sowieso. Außerdem haben wir uns wohl gefühlt!
Hinweis: Wenn ihr es nachts ruhiger wollt, bittet um ein Zimmer mit Fenster zum Innenhof.
Weitere Infos auf Booking.com: Il Miracolo di San Gennaro*
Kennt ihr noch weitere spannende Highlights und Sehenswürdigkeiten in Neapel? Falls ja, schreibt uns gerne einen Kommentar!
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