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So unglaublich schön Vietnam sein kann, genauso traurig ist es auch an einigen Orten! Das liegt vor allem an der tragischen Kriegsgeschichte. Eine Geschichte, an der man in Vietnam einfach nicht vorbeikommt.
Vor nicht mal 45 Jahren wurden noch täglich Bomben abgeworfen, Patronen verschossen und unzählige Menschen getötet. Der Vietnamkrieg zählt nicht ohne Grund zu den schrecklichsten Kriegen der Geschichte und hat das Land auf ewig verändert.
Einer der traurigsten und schrecklichsten Orte des Krieges war die DMZ in Vietnam (demilitarisierte Zone). Ein früheres Kriegsgebiet, das heute wie kaum ein anderer Ort für den Frieden steht.
Einen Tag lag haben wir uns von einem privaten Guide, der den Krieg selbst hautnah miterlebt hat, durch die Zone führen lassen und mussten nicht nur einmal schwer schlucken. Was wir alles sehen durften und warum die DMZ in Vietnam trotz der traurigen Geschichte ein absolutes Muss ist, dass erfahrt ihr in diesem Beitrag.
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Was genau ist die DMZ in Vietnam?
Die entmilitarisierte Zone in Vietnam ist das Gebiet rund um den Ben Hai Fluss und war während des Krieges die Grenze zwischen Nord- und Südvietnam.
Auf der einen Seite die Nordvietnamesen, die für den Kommunismus kämpften. Auf der anderen Seite die Südvietnamesen und Amerikaner, die die Demokratie ins Land bringen wollten.
Nirgendwo sonst wurde so hart gekämpft, sind so viele Bomben gefallen und mussten so viele Menschen ihr Leben lassen. Vor allem zwischen 1967 und 1972 galt die demilitarisierte Zone als reinster Schlachthof ohne Sinn und Verstand. Ein Ort voller Grauen, Leid und unendlicher Qualen.
Jetzt, über 40 Jahre nach dem Krieg, ist sie zum Sinnbild eines sinnlosen Krieges geworden und zu einem riesigen Mahnmal für unsere Generation und alle die nach uns kommen.
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Was gibt es in der DMZ zu sehen?
Während unserer Tour durch die demilitarisierte Zone in Vietnam haben wir an vielen Orte gehalten, die trauriger kaum sein könnten. Manche davon waren sogar so schrecklich, dass wir öfters mit den Tränen kämpfen mussten.
Vinh Moc Tunnel
Den Anfang machen die berühmten Vinh Moc Tunnel. Ein gigantisches Tunnelsystem, dass mehrere Kilometer unterhalb der Erde auf drei Ebenen (12,15 und 23 Meter tief) entlangläuft. Über 200 Menschen lebten hier jahrelang während des Vietnamkrieges.
Auch heute noch könnt ihr dort einen Aufenthaltsraum, ein „Krankenzimmer“, Plumpsklos und andere Räumlichkeiten begehen. Alles komplett original erhalten!
Die Tunnel entstanden übrigens, weil das Dorf Vinh Moc während des Krieges komplett zerstört wurde, die Einwohner keine Möglichkeit zur Flucht hatten und sie die Zeit bis zum Ende des Krieges irgendwie überbrücken mussten.
Das Gebiet rund um die Tunnel war außerdem eines der am meisten bombardierten Gebiete in ganz Vietnam. Pro Einwohner wurden hier bis zu 7 Tonnen Sprengstoff abgeworfen. Völlig krank!
In die Tunnel hinunterzugehen und fast komplett von Dunkelheit verschlungen zu werden, war für uns ein unglaublich bedrückendes Gefühl. Absolut unvorstellbar, dass hier Menschen jahrelang lebten, ihre Kinder zur Welt brachten und sich jeden Tag selbst versorgten.
Khe San Kampfstation
Die Khe San Kampfstation in den Hügeln der DMZ war ein großer Stützpunkt der amerikanischen Streitkräfte und nicht weniger bedrückend als die Vinh Moc Tunnel.
Während der Krieges fand rund um die Basis über Monate hinweg eine der blutigsten Schlachten überhaupt statt. Bis zu 3000 Menschen starben während der Kämpfe von Khe San, noch viel mehr wurden verletzt.
Auf dem ehemaligen Gelände der Kampfstation steht mittlerweile ein Museum, dass Bilder, Waffen und Bomben von damals ausstellt.
Außerdem könnt ihr alte Bunker betreten, neben einem großen Transportflugzeug stehen, einen Kampfhubschrauber begutachten und sogar ein abgestürztes Kampfflugzeug anfassen.
Keine Frage, die Atmosphäre an der Kampfstation war einfach zum Schneiden und nicht in Worte zu fassen!
Hien Luong Brücke & Flaggenturm
Die Hien Luong Brücke war die frühere Grenze zwischen Nord und Südvietnam und überquerte den Fluss Ben Hai, der das Land in zwei Teile „spaltete“.
Heute ist die 178 Meter lange Brücke für Autos, Fußgänger und Roller gesperrt. Direkt daneben wurde aber eine schmale Fußgängerbrücke gebaut, auf der die ehemalige Grenze eingezeichnet ist und über die ihr den Fluss überqueren könnt.
Am nördlichen Ende der Brücke steht außerdem ein riesiger Flaggenturm, auf dessen Spitze seit vielen Jahren eine gigantische, vietnamesische Nationalflagge im Wind weht.
Friedhof für zivile Opfer und Soldaten
Zum Schluss der Tour sind wir noch zu einem Friedhof gefahren, auf dem hauptsächlich namenlose, zivile Opfer und Soldaten begraben liegen.
Ein Großteil der kleinen Grabsteine ist einfach ohne Inschrift und stattdessen mit dem Hinweis „CHUA BIET TEN“ versehen. Was so viel heißt wie „Unbekannter Name“.
Nachdem wir bereits auf Con Dao einen solchen Friedhof besucht haben, war es auch hier erschreckend, wie viele Menschen nie identifiziert wurden und wie viele Familien auch heute noch nicht wissen, was mit ihren Angehörigen passiert ist.
Und in diesem Moment wurde uns mal wieder eines bewusst: Bei einem Krieger gibt es nie Gewinner, sondern immer nur Verlierer. Selbst Jahrzehnte danach noch.
Weitere Stopps der Tour
Neben den bereits genannten Stopps haben wir noch ein paar mal öfter angehalten. Allerdings nur für kurze Zeit, da es hier deutlich weniger zu erzählen und zu sehen gab.
Zum Beispiel an der ehemaligen Dakrong Brücke, die mehrmals zerstört und wieder aufgebaut wurde. Gegenüber eines etwas höheren Berges, auf dessen Spitze eine wichtige Kommunikationszentrale stand. Oder an einem imposanten Denkmal, dass Frauen zeigt, die auf die Heimkehr ihrer Männer und Söhne warten.
Außerdem sind wir noch an riesigen Reisfeldern und weiteren Friedhöfen vorbeigefahren, wo auch heute noch die Explosionskrater der unzähligen Bomben zu erkennen sind. Trauriger geht’s nicht.
Eine Tour in die DMZ organisieren – Alle wichtigen Infos
Um in die entmilitarisierte Zone zu kommen, führt eigentlich kaum ein Weg an einer organisierten Tour vorbei. Viele Guides sind ältere Zeitzeugen von damals, haben den Krieg live miterlebt und können ihre eigene, unglaubliche Geschichte erzählen.
Das hat bei uns nicht nur einmal für Gänsehaut gesorgt! Außerdem bekommt ihr so unfassbar viel Wissen über den Krieg und die einzelnen Stopps an die Hand gegeben, da kann keine Dokumentation mithalten.
Wo starten die Touren?
So gut wie alle Touren starten in Hue, der ehemaligen Kaiserstadt Vietnams. Hue liegt allerdings noch ca. 90 Kilometer von der DMZ entfernt.
Wie lange dauert eine Tour in die DMZ?
Eine Tour dauert den ganzen Tag. Meist von 8:00 Uhr Morgens bis 18:00 Uhr Abends und alleine die Anfahrt beträgt zwei Stunden.
Da die meisten Stopps außerdem noch einige Kilometer auseinanderliegen, braucht einfach alles seine Zeit.
Was kostet eine Tour in die DMZ?
Das kommt darauf an, ob ihr euch für eine private Tour oder für eine Gruppentour entscheidet.
Wir haben für unsere private Tour zusammen 2.156.000 Dong (ca. 76,70 €) bezahlt. Im Preis inbegriffen war die Fahrt im Auto, sowie der Guide für den ganzen Tag.
Obendrauf kamen anschließend noch Eintrittskosten bei den einzelnen Stopps, Ausgaben für Mittagessen und etwas Trinkgeld für unseren Guide.
Eine Gruppentour ist dagegen deutlich billiger und bewegt sich zwischen 150.000 und 200.000 Dong pro Person (ca. 5,35 – 7,15 €).
Wie viele Leute sind bei einer Tour dabei?
Wenn ihr euch für eine private Tour entscheidet, dann findet die Tour nur mit euch beiden und dem Guide steht. Ansonsten ist außer dem Autofahrer niemand dabei.
Bei einer Gruppentour können es dagegen bis zu 40 Leute werden! In unseren Augen einfach viel zu viel. Vor allem bei einem so intensiven und emotionalen Ausflug.
Vorteile einer privaten Tour
Für uns war von Anfang klar, dass wir eine private Tour in die demilitarisierte Zone machen wollen. Im Nachhinein hat sich das als beste Entscheidung überhaupt herausgestellt und wir haben einige Vorteile daraus gezogen:
- wir konnten so viele Fragen stellen wie wir wollten
- wir mussten nicht hetzen und hatten ausreichend Zeit für jeden Stopp
- unser Guide hat uns jede Menge über sich, den Krieg und seine Familie erzählt
- wir haben Orte gesehen, die man während einer Gruppentour eher nicht zu Gesicht bekommt
- wir konnten uns teilweise aussuchen, was wir sehen wollen
- wir hatten unsere Ruhe und konnten die vielen, schrecklichen Orten auf uns wirken lassen
Natürlich hat eine private Tour aber auch den großen Nachteil, dass es deutlich teurer ist als ein großer Gruppenausflug.
Wo kann man die Touren buchen?
Um eine Tour in die demilitarisierte Zone in Vietnam zu buchen gibt es drei verschiede Möglichkeiten:
In eurem Hotel in Hue: Die meisten Hotels bieten sowohl private Touren als auch Gruppenausflüge in die DMZ an oder arbeiten mit Reisebüros zusammen. Einfach an der Rezeption nachfragen, meistens werdet ihr aber beim Check In sowieso darauf aufmerksam gemacht.
Hinweis: Wir haben unsere private Tour damals über die Unterkunft „Kha Hotel“ gebucht.
In einem Reisebüro in Hue: Die Preise in eurem Hotel kommen euch zu teuer vor? Dann geht einfach mal in 2 oder 3 der zahlreichen Reisebüros in Hue und fragt dort nach den Kosten für eine Tour. Oft kommt ihr dadurch etwas günstiger weg.
Online: Wenn ihr keine Lust habt alles vor Ort zu organisieren, dann könnt ihr einen solchen Ausflug vorab online bei Get Your Guide buchen. Allerdings sind die Preise hier teurer als die Buchung vor Ort.
- Private Tour von Hue in die DMZ bei Get Your Guide*
- Gruppentour von Hue in die DMZ bei Viator*
Fazit zur Tour & zur demilitarisierten Zone in Vietnam
Da wir beide sehr emotionale Menschen sind, waren wir am Ende froh uns für eine private Tour entschieden zu haben.
Außerdem war unser Guide Tom ein unglaublicher Mensch, der den Krieg selbst hautnah miterlebte und auf dem Weg zu seinem ersten Einsatz direkt auf eine kleine Landmiene trat. Das rettete ihm zwar nicht einen Teil seiner Zehen, dafür vor dem fast sicheren Tod im Krieg.
Allein diese Geschichte ist so ergreifend, traurig und schön zugleich, dass wir bereits nach den ersten 5 Minuten emotional auf eine Achterbahnfahrt geschickt wurden. Und diese Achterbahnfahrt zog sich durch die gesamte Tour.
Für uns selbst war der Ausflug am Ende ein Highlight der ganzen besondern Art und wir können euch die Tour nur ans Herz legen. Erst recht wenn ihr etwas tiefer in die Kriegsgeschichte Vietnams eintauchen wollt!
Wart ihr selbst schon mal in der DMZ in Vietnam? Oder habt ihr noch weitere Fragen zur Tour? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar!
Wow toll geschrieben! Man spürt beim lesen wie nahe euch das alles gegangen ist. Einfach schrecklich was zu dieser Zeit in Vietnam passiert ist und irgendwie stillschweigend einfach weggeschaut wurde.
In diesem Fall hat sich die Private Tour vermutlich absolut gelohnt! Schon nur jemanden kennenzulernen, der diesen Krieg überlebt hat, muss eine Ehre gewesen sein.
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag!
Ganz liebe Grüsse, Adriano & Fabienne
Hey ihr beiden,
wow, danke für euren tollen Kommentar! Ihr sprecht uns damit aus der Seele! Leider wird auch heute immer noch stillschweigend weggesehen. Wir hatten das Gefühl viele Reisende interessieren sich gar nicht so richtig für die schreckliche Vergangenheit.
Und ja, die private Tour war echt die beste Entscheidung. Würden wir sofort wieder machen. Alleine die Geschichten von unserem Guide waren so intensiv, fesselnd und traurig zugleich, dass wir richtig fertig waren als wir zurück im Hotel waren.
Liebe Grüße,
Sara & Marco
Hey Sara und Marco,
ich habe mir euren Beitrag zweimal durchgelesen, aber konnte nicht ganz entnehmen, über was oder wen ihr eure persönliche Tour gebucht habt.
Ganz liebe Grüsse, Netti
Hallo Netti!
Danke für den Hinweis. Wir haben es damals nur in den Hue Beitrag reingeschrieben und hier wohl nur die Möglichkeiten aufgeschrieben. Werden wir gleich mal anpassen.
Nun zu deiner Frage: Wir haben die Tour damals über unsere Unterkunft gebucht. Das Hotel heißt „Kha Hotel“.
Liebe Grüße,
Sara
Ein sehr schöner Bericht. Vielen Dank dafür. Interessieren würde mich noch, ob der Guide der deutschen Sprache mächtig war. Oder muss man sich doch eher auf Englisch einstellen?
Gestolpert bin ich jedoch über Eure Formulierung „Auf der einen Seite die Nordvietnamesen, die für den Kommunismus kämpften. Auf der anderen Seite die Südvietnamesen und Amerikaner, die die Demokratie ins Land bringen wollten.“ Was die US-Amerikaner ins Land gebracht haben, dass kann man heute noch in der DMZ sehen. Krieg und Elend. Warum die USA weltweit immer wieder in Kriege verwickelt sind, das hat eher etwas mit Weltmachtsteben, Vorherrschaft und nicht mit Demokratie zu tun. Die von euch verwendete Formulierung wird dem leider nicht gerecht.
Hey Rüdiger!
Danke, dir für das Lob! 🙂
Zuerst: nein, wir haben deinen Kommentar nicht entfernt und haben auch kein Problem mit kritischen Kommentaren. 🙂 Allerdings wurde deine IP Adresse von unserem Spam Filter als nicht vertrauenswürdig eingestuft.
Zuerst zu deiner Frage: der Guide konnte kein Deutsch, dafür aber sehr gutes englisch.
Nun auch zu deiner politischen Ergänzung: damit hast du sicherlich Recht. Die USA haben Krieg und Elend nach Vietnam gebracht und auch in ganz viele andere Länder. Da stehen wir voll hinter dir! Aber da ist Amerika sicher nicht das einzige Land. So ziemlich jedes Land hat Dreck am Stecken. Wenn wir also das eine Fass aufmachen, müssen wir auch die anderen aufmachen.
Außerdem sind wir ein Reiseblog und keine politische Plattform, bei der es darum geht das Fehlverhalten irgendwelcher Länder aufzudecken. Wenn wir einmal damit anfangen, würde es so schnell kein Ende mehr nehmen. Unser Ziel ist es viel mehr den Menschen etwas mit auf den Weg zu geben. Ihnen zu zeigen wie schrecklich Kriege sind, damit irgendwann jeder da draußen versteht, dass so etwas nie mehr eine Option sein darf. Egal ob sie von Amerika, Deutschland oder einem anderen Land ausgehen.
Es ändert schlicht und ergreifend auch nichts wenn wir hier blindlinks über Amerika herziehen. Es ändert aber was wenn Leute durch unseren Bericht die DMZ besuchen und dem damaligen Schrecken wirklich ins Auge blicken. Das erst bringt Leute zum Nachdenken.
Liebe Grüße,
Marco
Meine Frage, verbunden mit einem kritischen Kommentar von kürzlich habt Ihr leider entfernt. Das ist sehr schade. Zum einen, weil ich gerne wissen wollte, ob Euer Guide Deusch oder Englisch gesprochen hat und zum anderen, weil es ja selbstverständlich sein sollte, dass auch mal jemand eine kritische Anmerkung hat.
Hey Rüdiger,
haben gerade auf den anderen Kommentar geantwortet.
Liebe Grüße,
Marco
Herzlichen Dank. Alles gut. Ich denke, es erwartet auch niemand, dass Ihr Euch in politische Diskussionen einmischt. Ich bin ja auch nur über die Formulierung gestolpert, die bei mir die beschriebenen Assoziationen ausgelöst haben.
Eure Beschreibung der DMZ-Tour ist auf jeden Fall die authentischste, die ich im www gefunden habe. Nachdem unser Hotel sich äußerst schwer getan hat und uns letztendlich mit der Agentur Tam’s DMZ Café eine Tour vermitteln wollte, habe ich nun auf Euren Rat über das Kha Hotel exakt Euren damaligen Guide Tom buchen können. Über unser Hotel hätten wir alternativ für teures Geld einen jungen deutschsprachigen Guide buchen können. Aber eben ohne persönliche Erfahrungen aus der Zeit des Vietnam-Kriegs. Da boxen wir uns doch lieber durch‘s Englisch durch.
Ich wünsche Euch weiterhin eine erquickliche Zeit in aller Welt und Grüße herzlichst
Rüdiger
Wir sind gerade auf der Rückfahrt von der DMZ-Tour mit Mr. Tam. Damit es anderen nicht so ergeht wie uns, eine kurze Ergänzung. Ihr hattet den Guide „Tom“ genannt und wir haben verzweifelt nach einem gleichnamigen Guide gesucht. Nur im Kha-Hotel konnte man uns Mr. Tom vermitteln. Als der sich dann aber heute morgen als Mr. „Tam“ (mit a) vorstellte waren wir etwas verwirrt und befürchteten, wir hätten den falschen Guide gebucht. Es gibt nämlich auch einen DMZ-Tour-Anbieter, der ebenfalls Tam heißt, aber 20 Jahre jünger ist. Er betreibt Tam’s Cafe in Dong Ha (https://tamscafe.jimdo.com/). Den wollten wir auf keinen Fall.
Dazu kam, dass unser Mr. Tam nichts über den von Euch erwähnten Unfall mit einer Mine erzählte. Darauf angesprochen löste sich das Rätsel dann aber schnell auf. Euer Mr. Tom und unser Mr. Tam sind identisch.
Ganz so emotional wie Ihr Eure Tour beschrieben habt, war das heute für uns jedoch nicht. Vielleicht, weil wir zu einer älteren Generation gehören, die sich mit dem Vietnam Krieg schon beschäftigt hat. (Ich bin Kriegsdienstverweigerer)
Aber sehr eindrucksvoll und absolut empfehlenswert war die Tour unbedingt. Wir haben uns intensiv mit Mr. Tam über gesellschaftspolitische Fragen unterhalten können. Dabei war es ihm immer wieder sehr wichtig, dass er aus Süd- und nicht aus Nord-Vietnam stammt. Dass er alles, was mit Kommunismus zu tun hat, ablehnt, das ist sein Recht als eingefleischter Süd-Vietnamese. Was ich dann, vor dem Hintergrund des heute gesehenen, aber überhaupt nicht nachvollziehen kann, das ist sein klares Bekenntnis, dass er die USA lieber als Sieger des Krieges gesehen hätte.
Stutzig wurde ich das erste Mal heute morgen, als er die international geächteten Gräueltaten der Amis nur als „Fehler“ bezeichnete. Trotzdem arbeitet er als Guide und führt Touristen zu den ehemaligen Kriegsschauplätzen nach Nord-Vietnam.
Was lernen wir daraus? Man muss immer alles hinterfragen und Guide ist nicht gleich Guide.
Aber, ganz klar, wer Hue besucht sollte, nein muss, auf jeden Fall eine DMZ-Tour einplanen.