Wilsons Promontory Nationalpark – traumhafte Strände, tolle Wanderungen & einzigartige Tiere

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„Besucht unbedingt den Wilsons Promontory Nationalpark!“ – Ein Satz, der immer wieder fiel, wenn wir mit Lesern oder Freunden über unsere Australien-Reise quatschten. Also haben wir uns nicht lange bitten lassen und einen zweitägigen Stopp im Nationalpark eingelegt.

Auch wenn das Wetter nicht immer optimal war und wir weniger schafften als geplant, hatten wir eine wunderschöne Zeit. Ohne Wenn und Aber: Für uns zählt der Wilsons Promontory zu den schönsten Naturschutzgebieten im Südosten Australiens.

Damit ihr für eure Planung nicht lange suchen müssten, verraten wir euch in diesem Beitrag alles, was ihr über den Nationalpark wissen müsst: Wanderungen, Strände, Wildlife, Camping und vieles mehr.

Infos zum Wilsons Promontory Nationalpark

Bevor wir gleich zu den einzelnen Highlights kommen, wollen wir noch kurz ein paar allgemeine und wichtige Infos über das Naturschutzgebiet loswerden.

Der Wilsons Prom (jap, auch die Einheimischen kürzen ihn so ab) liegt auf einer großen Halbinsel nur 160 Kilometer von Melbourne entfernt. Er ist deshalb nicht nur bei Touristen, sondern auch bei vielen Einheimischen beliebt, die der Stadt für ein bis zwei Tage entfliehen möchten. Vor allem am Wochenende zieht es einige „Melbourner“ Richtung Nationalpark.

Das gesamte Areal erstreckt sich auf einer Fläche von über 500 Quadratkilometern, wovon ca. 130 Kilometer Küstenabschnitte und 80 Kilometer Wanderwege sind. Ihr könnt euch also auf traumhafte Strände, wunderschöne Ausblicke, tolle Wanderungen, hohe Berge und jede Menge Wildlife freuen – definitiv ein wahres Naturparadies!

Der wichtigste Anlaufpunkt im Park ist übrigens das große Visitor Centre am Tidal River. Hier gibt es einige Parkplätze, einen großen Camp Ground, teure Lodges bzw. Bungalows, sanitäre Anlagen, einen kleinen Store und mehrere Barbecue-Plätze. Außerdem könnt ihr euch im Visitor Centre weitere Infos und Broschüren über den Wilsons Promontory Nationalpark holen.

Landschaft im Wilsons Promontory National Park
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Wildlife innerhalb des Parks

Eines der großen Highlights ist die riesige Artenvielfalt, die ihr im Naturschutzgebiet hautnah erleben könnt. Während unserer Reise entlang der Ost- und Südküste haben wir wirklich viele Nationalparks besucht und dabei jede Menge Tiere gesehen, doch der Wilsons Prom steckt sie alle in die Tasche.

Bereits während der Fahrt zum Visitor Centre sind immer wieder Wallabies direkt vor uns über die Straße gehüpft und bunte Papageien am Auto vorbeigeflogen. Am Abend haben wir sogar noch einen Wombat am Straßenrand entdeckt. Deswegen: schön langsam fahren und immer Augen offenhalten! Im Park sind zwar oft 60 km/h erlaubt, das finden wir persönlich aber viel zu schnell.

Neben Wombats und Wallabies könnt ihr mit etwas Glück außerdem Kängurus, Emus, Kakadus, Koalas, Beutelmäuse, Ameisenigel, Rosellas (bunte Papageien), Possums und viele weitere Tiere sehen. Sogar Buckelwale werden immer wieder während der Walsaison zwischen September und November in den Küstengewässern gesichtet.

Am Ende bleibt also nur eines zu sagen: Ja, der Wilsons Promontory Nationalpark strotz nur so vor einzigartigen Wildtieren und ist alleine deshalb eine Reise wert.

Wallabie am Straßenrand

Wandern im Naturschutzgebiet

Der Wilsons Promontory Nationalpark ist das reinste Wanderparadies! Wie oben schon kurz erwähnt, warten 130 Kilometer Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Längen auf euch. Wenn ihr eine ausführliche Übersicht aller Wanderungen möchtet, könnt ihr euch außerdem im Visitor Centre mehrere Wanderkarten besorgen.

Wir selbst verraten euch in diesem Blogbeitrag nun drei Wanderungen.

Prom Wildlife Walk

Der Prom Wildlife Walk ist wohl der meist gelaufene Trail im ganzen Nationalpark – allerdings nicht ohne Grund! Wie der Name schon sagt, werdet ihr entlang des Weges jede Menge wilde Tiere entdecken – mit etwas Glück versteht sich. 🙂

Am Ende sind wir die Strecke sogar zweimal gelaufen, weil wir so dermaßen überwältigt waren. Während der kurzen Rundwanderung konnten wir unzählige Kängurus, mehrere Emus, drei Wombats (!), einen Schwarm weißer Kakadus, große Echsen und noch einige andere Tiere sehen. Einfach völlig verrückt!

Da der Weg außerdem relativ kurz ist und die meiste Zeit eben verläuft, ist er auch für unerfahrene Wanderer ein Klacks.

Wichtiger Hinweis: Wombats tauchen immer erst zur Abenddämmerung auf. Haltet außerdem nach großen Löchern im Boden Ausschau. Wombats leben unter der Erde und kommen genau aus solchen Löchern herausgekrabbelt.

Detaillierte Infos zum Prom Wildlife Walk:

Schwierigkeit:

einfach

Dauer:

eine Stunde

Länge:

ca. 2,3 Kilometer

Wo:

Wilson Promontory NP

*

Höhenmeter:

0 m

Start:

Prom Wildlife Carpark

Wanderweg Prom Wildlife Track
Kängurus am Prom Wildlife Track
Wombat im Wilsons Promontory Nationalpark

Mount Oberon Summit Walk

Eine Wanderung, die wir unbedingt machen wollten, ist der Mount Oberon Summit Walk. Mit 558 Metern ist der Mount Oberon der höchste Berg des ganzen Nationalparks und die Aussicht von oben auf die Küste soll gigantisch sein!

Allerdings haben wir den Wanderweg leider ausfallen lassen, da der Berg rund um die Uhr in Wolken gehüllt war und sich Sonnenschein mit starkem Regen abwechselte. Das war uns bei nassem Boden etwas zu unsicher. Trotzdem möchten wir die Wanderung der Vollständigkeit halber erwähnen und kurz vorstellen. Vielleicht ist sie ja was für euch!

Start des Weges ist am Telegraph Seddle Carpark. Von dort geht es ca. 3,4 km bis zur Spitze des Berges und anschließend wieder 3,4 km zum Auto zurück. Vom Nationalpark selbst wird die Wanderung als „moderate“ eingestuft. Sie liegt also irgendwo zwischen leicht und mittel.

Tipp: Der Sonnenaufgang vom Mount Oberon soll traumhaft schön sein! Fall ihr kein Problem damit habt, früh aufzustehen, lohnt sich ein Aufstieg in den Morgenstunden.

Detaillierte Infos zum Mount Oberon Summit Walk:

Schwierigkeit:

einfach bis mittel

Dauer:

ca. 2-3 Stunden

Länge:

ca. 6,8 km

Wo:

Wilson Promontory NP

*

Höhenmeter:

ca. 345 m

Start:

Telegraph Seddle Carpark

Three Bays Track

Eine weitere, traumhaft schöne Wanderung ist der Three Bays Track. Der Trail führt euch vom Visitor Centre am Tidal River direkt an der Küste entlang und verbindet drei der schönsten Strände miteinander: Squeaky Beach, Picnic Bay und Whisky Bay.

Das ihr euch bei dieser Wanderung auf wunderschöne Küstenpanoramen freuen könnt, brauchen wir nicht extra zu erwähnen, oder? Uns ist mehrfach die Kinnlade nach unten geklappt, als wir die weißen Strände zu Gesicht bekamen.

Die Wanderung selbst ist mit ca. 12,5 km hin und zurück etwas länger, allerdings nicht sonderlich schwierig. Es geht zwar immer wieder mal bergauf und bergab, trotzdem hält sich die Steigung in Grenzen. Ihr könnt den Trek also auch als „Ungeübte“ problemlos meistern.

Detaillierte Infos zum Three Bays Track:

Schwierigkeit:

einfach bis mittel

Dauer:

ca. 3-5 Stunden (falls ihr baden wollt)

Länge:

ca. 12 km

Wo:

Wilson Promontory NP

*

Höhenmeter:

ca. 210 m

Start:

Visitor Centre Carpark

Strand am Three Bays Track
Sara im Wilsons Promontory Nationalpark

Strände im Wilsons Prom

Lasst uns mal kurz überlegen: Wir haben ein paar Infos zum Park besprochen, euch die atemberaubende Tierwelt gezeigt und schöne Wanderungen vorgestellt. Irgendwas fehlt da noch? Ach ja, genau: die paradiesischen Strände!

Drei davon stellen wir euch nun vor. Besonders schön fanden wir, dass sie alle komplett unbebaut sind: keine Häuser, keine Hotels, keine Restaurants – dafür ganz viel wilde Küstenromantik!

Norman Bay

Die Norman Bay liegt direkt hinter dem Visitor Centre und ist ein wunderschöner, langer Sandstrand im Wilsons Promontory Nationalpark. Vom Parkplatz sind es nur weniger Meter bis zum Meer, wodurch die Bucht von allen Stränden am einfachsten zu erreichen ist.

Außerdem ist sie extrem bei Einheimischen beliebt, die sich hier bei gutem oder auch schlechtem Wetter mit ihren Kanus ins Meer stürzten. Richtig beeindruckend fanden wir auch die Hügel und kleinen Berge am Ende des Strandes. Sieht einfach toll aus!

Norman Beach im Wilsons Prom
Norman Bay im Wilsons Promontory Nationalpark

Picnic Bay

Die Picnic Bay ist eine kleine Bucht, die bezaubernder kaum sein könnte: heller Sand, türkises Wasser, Vogelgezwitscher und ganz viel Natur – was will man mehr?! Wir haben uns auf Anhieb wohl gefühlt!

Übrigens: Falls euch der oben erwähnte Three Bays Track zu lang ist, könnt ihr euer Auto auch in der Nähe der Picnic Bay abstellen. Bis zur Bucht sind es dann ca. 200 bis 300 Meter.

Die Picnic Bay von Oben
Möwen an der Picnic Bay

Whiskey Bay

Whiskey Bay? Gibt’s hier Schnaps? Nein, leider nicht. Einen Blick wert ist die Whiskey Bay aber trotzdem! Sie liegt direkt neben der Picnic Bay, kann aber nur durch eine kurze Wanderung erreicht werden. Ob das der Grund war, warum wir den traumhaften Strand komplett für uns alleine hatten? Wir wissen es nicht, wollen uns aber auch nicht beschweren. 🙂

Das größte Highlight war allerdings der Blick von oben auf den Strand: Während der Wanderung zur Bucht kommt ihr nämlich an einem kleinen Aussichtspunkt vorbei, der sprachlos macht. Aber seht selbst!

Wilsons Promontory: Whiskey Bay von oben
Strand und Felsen an der Whiskey Bay

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Wie fast alle Nationalparks in Australien wird auch für den Wilsons Prom kein Eintritt verlangt. Er ist komplett gratis! Außerdem hat der Park rund um die Uhr geöffnet. Das hier sind außerdem die Öffnungszeiten des Visitor Centres am Tidal River:

  • Täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr

Camping im Wilsons Promontory Nationalpark

Innerhalb des Parks gibt es zwar den großen Campingplatz „Tidal River Camping & Caravan Site“, allerdings ist er aufgrund mangelnder Alternativen unverschämt teuer. Wir haben uns deshalb für eine Campsite außerhalb des Parks entschieden.

Shallow Inlet Campground – unsere Empfehlung

Der Shallow Inlet Campground liegt nur 14 Kilometer von der Einfahrt des Wilsons Prom entfernt und ist deshalb eine gute Alternative. Wir haben pro Nacht 15 Dollar (ca. 9,30 Euro) für einen Stellplatz bezahlt.

Strom, Duschen und eine nutzbare Küche gibt es leider nicht. Außerdem sind die Toiletten einfache Plumpsklos. Die Ausstattung ist also sehr „basic“, dafür ist der Campingplatz aber auch super günstig. Zumindest im Vergleich zu den anderen Plätzen rund um den Nationalpark.

Sollte euch die Ausstattung zu einfach sein, könnt ihr auch auf den Shallow Inlet Caravan Park fahren. Er liegt direkt daneben und ist mit allem Wichtigen ausgestattet: Strom, Duschen, Barbecue Area, Campingküche, fließendes Wasser, Wäscherei und mehr. Pro Nacht müsst ihr allerdings 38 Dollar (ca. 23,65 Euro) hinlegen.

Bei beiden Campingplätzen solltet ihr im Voraus telefonisch reservieren.

Stehplatz auf dem Shallow Inlet Campground
Sanitäreanlage auf dem Shallow Inlet Campground

Hotels und Lodges

Ihr reist nicht mit einem Camper, sondern mit einem normalen Auto? Dann gibt es rund um den Wilsons Promontory Nationalpark zwei verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten.

Nr. 1: Hotels in der Nähe des Parks

Innerhalb des Nationalparks gibt es leider keine Hotels, deshalb müsst ihr euch in der näheren Umgebung umschauen. Auch hier ist die Auswahl nicht gerade riesig: In einem Radius von 20 Kilometern findet man aber doch ein paar Unterkünfte. Diese drei hier zum Beispiel:

Mittlere Preisklasse:

Obere Preisklasse:

Nr. 2: eine Lodge im Nationalpark

Die zweite Möglichkeit wäre, dass ihr euch eine Lodge innerhalb des Naturschutzgebietes bucht. Die Hütten liegen rund um das Visitor Centre am Tidal River verteilt und sind nicht gerade günstig.

Selbst die einfachsten Buden kosten euch mindestens 110 $ (ca. 68,40 €) pro Nacht. Je besser und schön ihr es wollt, umso teurer wird es natürlich. Bis zu 240 $ (ca. 149,20 €) pro Nacht sind möglich.

$
Eine Übersicht aller Unterkünfte + Preisen findet ihr unter diesem Link: Lodges im Wilsons Promontory Nationalpark

Anreise

Die einzige Möglichkeit, um selbstständig in den Wilsons Prom zu kommen, ist die Fahrt mit einem Mietwagen oder einem Camper. Eine Zugverbindung gibt es nicht und auch öffentliche Busse fahren nicht in den Nationalpark hinein.

Vom Stadtzentrum in Melbourne aus solltet ihr zuerst der Straße M1 bis Pakenham folgen, dort auf die C422 Richtung Koo Wee Rup abbiegen und diese anschließend auf den Gippsland Highway M420 Richtung Philip Island verlassen.

Nur wenige Kilometer später müsst ihr von der M420 auf die A440 wechseln, der ihr nun ca. 60 Kilometer bis nach Meeniyan folgt. Dort geht es anschließend rechts Weg auf die C444, die euch nun direkt bis in den Nationalpark bringt.

Ausflüge & Touren

Solltet ihr nicht selbst mit dem Camper oder Mietwagen anreisen wollen oder keinen Führerschein haben, könnt ihr auch eine organisierte Tour von Melbourne aus buchen. Die meisten dieser Touren dauern den ganzen Tag, ihr werdet direkt an eurer Unterkunft abgeholt und Essen ist auch inklusive. Vielleicht ist ja einer dieser drei Ausflüge interessant für euch:

Der Nachteil geführter Touren: ihr seid in einer größeren Gruppe unterwegs, strikt an den Ablauf gebunden und es ist kein Platz für individuelle Vorlieben oder Wünsche.

Das Wetter im Nationalpark

Zum Ende des Beitrags wollen wir noch kurz auf das Wetter eingehen. Ihr habt es während des Lesens ja schon mitbekommen: Wir hatten extrem wechselhaftes Klima im Wilsons Promontory Nationalpark. Mal regnete es zehn Minuten wie aus Eimern, dann kam plötzlich für 20 Minuten die Sonne zum Vorschein, nur um kurz darauf wieder von starkem Wind und Regenschauern abgelöst zu werden.

Anscheinend ist das völlig normal. Die Region rund um Melbourne ist sogar für ihr ständig wechselndes Wetter bekannt. Packt deshalb eine Regenjacke und gleichzeitig eure Badesachen ein. Hört sich verrückt an? Ist es auch! Innerhalb eines Tages haben wir selbst mit Pulli und Jacke gefroren, nur um ein paar Stunden später oben ohne am Strand zu sitzen.

Generell solltet ihr schauen, dass ihr während der Sommermonate (Januar bis April) in den Park reist. Die Temperaturen sind dann am wärmsten, ohne brütend heiß zu werden. Auch die Regenwahrscheinlichkeit ist mit ca. sieben Tagen pro Monat „relativ gering“.

Richtig kalt und unangenehm wird es dagegen während der Wintermonate zwischen Juni und September. Es regnet an durchschnittlich 14 Tagen pro Monat und die Temperaturen fallen gerne mal unter die 10°C-Marke.

Regenwolken im Wilsons Prom

Wart ihr selbst schon mal im Wilsons Promontory Nationalpark und habt noch weitere Tipps auf Lager? Oder brennt euch eine Frage unter den Nägeln? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar!

Sara & Marco vom Outdoorblog Love & Compass auf einer Skitour

Über die Autoren

Hey! Wir sind Sara & Marco. Die meiste Zeit findest du uns in den Bergen, beim Essen oder bei beidem gleichzeitig. Unsere Wahlheimat ist das Berchtesgadener Land und unser Lieblingsberg der Watzmann. 😉 Auf unserem Outdoor-Blog Love & Compass teilen wir die besten Tipps und Touren für eine geile Zeit in der Natur mit dir. Wir freuen uns extrem, dass du hier bist und wünschen dir ganz viel Spaß beim Stöbern!

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