
Selbstständig als Paar: Unsere größten Herausforderungen & Lösungen
Gemeinsam mit dem Partner arbeiten und ein Business starten? Ja, das kann eine herausfordernde und gleichzeitig wunderschöne Erfahrung sein! Eine Erfahrung, die wir selbst seit mehreren Jahren in unserer Beziehung erleben dürfen.
Passend dazu haben wir diesen kurzen, aber knackigen Beitrag geschrieben und eine ausführliche Podcastfolge aufgenommen, mit der wir euch weiterhelfen möchten. Wir erzählen von unseren größten Herausforderungen zu Beginn unserer Selbstständigkeit und wie wir sie als Paar gemeistert haben. Freut euch auf mehrere private Storys, einige Beziehungstipps und viel zum Schmunzeln. Viel Spaß beim Lesen und vor allem Reinhören!
Die vier größten Herausforderungen
Wenn Liebespartner gleichzeitig Business-Partner werden, ändert sich meist einiges in der Beziehung und man steht als Paar vor vielen ungewohnten Aufgaben. Wir mussten plötzlich nicht nur im Alltag und auf der Couch miteinander harmonieren, sondern auch vor unseren Laptops. Ein Umstand, der anfangs für ziemlich viel Wirbel sorgte. Unsere vier größten Herausforderungen und wie wir sie gemeistert haben, möchten wir euch nun zeigen.
Unterschiedliche Arbeitsmentalitäten
Definitiv die größte Herausforderung als wir zusammen Love & Compass starteten! Auf der einen Seite Sara, die alles immer ruhig und gelassen angehen lässt. Für sie ist es wichtig auch mal ein, zwei Tage Pause einzulegen, um danach wieder fit im Kopf zu sein. Auch ein Mittagsschläfchen kann zwischendrin nicht schaden. Auf der anderen Seite Marco (ich), der ein absolutes Arbeitstier ist und extreme Schwierigkeiten hat, die Finger still zu lassen. Mehre Wochen durcharbeiten? Kein Problem! Pausen gönnen? Großes Problem!
Ihr könnt es euch vielleicht schon denken: wenn zwei so unterschiedliche Welten aufeinanderprallen gibt es einiges zu diskutieren! Während Sara auf regelmäßige Auszeiten beharrte, versuchte ich sie zu überzeugen deutlich mehr zu arbeiten. Wir drehten uns im Kreis und stritten uns immer öfters, da jeder seinen Willen durchsetzen wollte.
Unsere Lösung: Nachdem die Streitigkeiten immer intensiver wurden und wir uns am liebsten mit unseren Laptops erschlagen hätten, nahmen wir uns ausgiebig Zeit für ein klärendes Gespräch. Wir stellten relativ schnell fest, dass wir die Arbeitsmoral des jeweils anderen akzeptieren müssen und nur ein Kompromiss bzw. Mittelweg helfen kann, der beiden Gut tut.
Mittlerweile ist es sogar so, dass wir unsere unterschiedlichen Arbeitseinstellungen als großen Vorteil sehen! In Momenten, in denen wir wirklich Vollgas geben müssen, kann ich Sara pushen. An Tagen, an denen es etwas ruhiger zu geht, kann Sara mich dagegen von der Tastatur lösen.
Aufgaben richtig aufteilen
Zu Beginn unserer gemeinsamen Selbstständigkeit war bei uns für lange Zeit der wilde Westen ausgebrochen und jeder übernahm jede Aufgabe. Sara schrieb ab und zu Texte, ich schrieb ab und zu Texte. Sara bearbeitete Bilder, ich bearbeitete Bilder. Aufgabenteilung: Fehlanzeige.
Dadurch hatte keiner sein absolutes Fachgebiet und wir meckerten immer über die Arbeit des jeweils anderen. „Also das gefällt mir ja gar nicht! Hätte ich anders gemacht!“ – „Oh, der Abschnitt liest sich aber scheiße. Willst du nicht eine andere Wortwahl treffen?“ Wie zwei Lehrer, die sich immer gegenseitig verbessern wollten. Schrecklich.
Lösung: Wir teilten unsere Arbeit in Stärken, Schwächen und Vorlieben auf. Seitdem hat jeder seine bestimmten Aufgabenbereiche, die ihm am meisten erfüllen und Spaß machen. Alles andere macht in unseren Augen nur wenig Sinn.
Der Vorteil: Da wir anfangs alle Aufgabenbereiche gleichzeitig übernahmen, wussten wir bereits, wem welches Thema besser liegt. Es ist also überhaupt nicht schlimm, sich erst mal in allen Bereichen auszuprobieren. Ihr solltet es im Gegensatz zu uns nur nicht zu lange machen.
Geduld haben mit dem Partner
Ein Punkt, mit dem ich (Marco) extrem zu kämpfen hatte! Nicht nur unsere Arbeitsmentalität war komplett unterschiedlich, sondern auch unser technisches bzw. digitales Verständnis. Während Sara viele Dinge drei, vier oder sogar fünf Mal ausprobieren musste, machte es bei mir meist sofort klick. Ich konnte dadurch einfach nicht verstehen, wie man bei technischen Zusammenhängen solche Verständnisprobleme haben kann.
Die Folge: Ich war sehr schnell sehr genervt, sobald mich Sara immer wieder zu ein und demselben Thema um Hilfe bat. Was ich damals noch nicht verstand: Mein Gehirn war seit meiner Kindheit darauf trainiert technische und digitale Feinheiten besser abzuspeichern. Bereits in jungen Jahren schraubte ich meinen ersten Computer zusammen, interessierte mich für Smartphones und arbeitete anschließend als Elektroniker. Dass Sara, die einen komplett anderen Background wie ich hatte, nicht auf technisches Verständnis konditioniert war, erschloss sich mir nicht.
Auf der anderen Seite machte sie sich aber keine große Mühen ihr Wissen zu vertiefen und bestimmte Zusammenhänge wirklich zu verstehen. Stattdessen war ich eine Art offener Fragenkatalog, der alle paar Minuten zu den immer gleichen Themen nach Hilfe angestupst wurde. Anstelle sich bestimmte Antworten zu notieren, Vorgehensweisen regelmäßig zu üben und einfach mal auszutesten, wurde immer ich dazugeholt. Das war einfacher, als sich tatsächlich mit den einzelnen Themen zu beschäftigen und wirklich zu lernen.
Lösung: Ich arbeitete daran geduldiger mit Sara zu werden und mich besser in sie hineinzuversetzen, während Sara anfing wirklich an ihrem technischen Verständnis zu arbeiten. Seitdem liest sie selbstständig Tutorials, schreibt ihre eigenen Anleitungen und hat dadurch viel mehr Spaß an der Thematik gefunden.
Den Partner in Ruhe arbeiten lassen
Kennt ihr diese Momente, die euch komplett im kreativen Tunnel versinken lassen? Momente, die Raum und Zeit verschwinden lassen? Falls ja, dann wisst ihr bestimmt, wie unglaublich wichtig dieser „Flow“ für erfolgreiches Arbeiten ist. Außerdem kennt ihr dann auch das leicht nervige Gefühl, wenn man plötzlich durch eine Störung aus diesem kreativen Strudel rausgerissen wird.
So, jetzt kommen wir ins Spiel! Kein Scherz, wir haben es geliebt uns gegenseitig bei der Arbeit zu stören! Natürlich nicht absichtlich, dennoch konnten wir es einfach nicht lassen, uns immer wieder wegen Kleinigkeiten an den anderen zu wenden. Egal ob er gerade ungestört sein wollte oder nicht. Fokussiertes und „tiefes“ Arbeiten war dadurch lange Zeit nicht möglich, weil wir uns gegenseitig im Weg standen. Das hat uns am Ende beide extrem gestresst und wir haben gemeinsam an einer Lösung gearbeitet.
Lösung: Wir stören uns nur in Notfällen und klären Fragen stattdessen kurz vor der Mittagspause und kurz vor dem Feierabend. Sollte es dennoch dringend sein, überprüfen wir erst, ob der Partner in seinem „Tunnel“ versunken ist. Falls ja, lassen wir ihn dort. Falls nicht, wird nachgefragt.
Um ehrlich zu sein, ist diese Lösung, die einzige, mit der wir selbst noch etwas zu kämpfen haben. Es ist zwar bereits besser geworden, manchmal passiert es dennoch, dass wir uns völlig automatisch während der Arbeit anquatschen und den anderen aus der Konzentration reisen.
Fazit:
Am Ende sind unsere Lösungen alles Lösungen, die bereits in unserem normalen Beziehungsalltag funktioniert haben. Egal ob es die Aufgabenteilung im Haushalt ist, das Finden von Kompromissen für die nächste Reise oder die Fähigkeit, sich in den Partner hineinzuversetzen.
Das Einzige, was wir verstehen mussten: Wir hatten alle Lösungen bereits vor uns liegen und mussten nur lernen, sie auch in unsere Arbeitswelt als Paar einfließen zu lassen!
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